Anhang 2 – Taubenbefall und Nagerbefall

Anhang 2 Taubenbefall und Nagerbefall

Wie im Manuskript beschrieben, stellen Tauben und Nager ein besonderes Kontaktproblem dar. Wer eine der hier beschriebenen Krankheiten hat, der sollte prüfen, ob er in seiner direkten Umgebung Tauben, Mäuse oder deren Exkremente vorfindet (Balkon, Dachstuhl, Vorgarten – hier streuen „tierliebe“ Nachbarn allzu gerne Futter für ihre Lieblinge aus, was Tauben prinzipiell anzieht und alle Nager!).
Hierzu ein Hinweis: Tauben „reinigen“ ihr Nest, indem sie kräftig mit den Flügeln schlagen und damit den Kot nach außerhalb des Nestes befördern. Hierbei entsteht viel Staub aus Kot.
Bei einem etwaigen Taubenbefall neigt der Betroffene schnell dazu, diese Tiere sofort mit Gift und Chemie ausrotten zu wollen. Doch so leicht ist das garnicht; Tauben sind geschützt. Und die Unmengen von sogenannten Ratschlägen im Netz sind durchweg Blödsinn. Da ist von Spiegeln, Drähten, Alufolie und Raben-Attrappen die Rede, von Taubengift, von Rattengift, von Reis und Alkaselzer. Und überhaupt ist ein Töten von Tauben kontraproduktiv: Siehe weiter unten unter Wackernagel.
Rattengift und alles andere, das frei käuflich ist, wirkt nicht bei Tauben. Eine uns bekannte Person hat das probiert und vieles offenbar Giftiges zu Vogelfutter zugegeben. Doch die Tauben stritten sich regelrecht um dieses Futter. Und sie kamen mit weiteren Tauben wieder. Nicht frei käufliches wie Avitrol aus USA darf nicht eingesetzt werden.
Folgendes hat er eingesetzt:
(i.e. Rattengift mit Brodafoakum, Getreideköder für Ratten, Unkrautvernichter, Schneckenkorn)
Celaflor Rattolin Getreideköder (rote Körner)
Celaflor Naturen Ratten- und Mäuseköder (beige Krümel)
Neudorff Sugan Mäuseköder Pellets (mittelblaue Krümel)
Neudorff Sugan Rattenköder Happen (wie gleichnamige Pellets; mußte er mahlen)
TOOM Unkrautvernichter mit Rasendünger (grauweiße Körnchen)
Celaflor Schneckenkorn LIMEX (hellblaue Körner)
Alle diese Mittel hat er frei verkäuflich vom Baumarkt erworben. Nichts habe bei Tauben gewirkt. Auch Rattenfallen, die man mit Futter belegt, sind unnütz. Keine einzige Taube erwischt man so. Übrigens nutzt es dauerhaft nichts, die Eier aus dem Nest zu nehmen: Nach sieben Tagen sind neue Eier drin (selbst gesehen). Man kann nur immerfort fangen und ins Tierheim oder außerhalb wo hin bringen.
Bei Nagern wirken die ersten vier hervorragend.
Hier, wie man Tauben abhält:
Vorweg noch etwas: Zufällig haben wir bemerkt, daß Tauben keine Zigarettenkippen mögen und die Gegend, wo diese liegen meiden. Vielleicht hat jemand hier weitere Erfahrungen damit und kann berichten.
Ebenso konnte der Verfasser feststellen, daß Tauben Flächen nicht mehr anfliegen, auf denen ein Vogelschutznetz/Katzennetz (mit 3cm-Maschen) aufliegt: Sie können schlichtweg darauf nicht mehr tippeln und fliegen ab. Dieserart Netz gibt es beim Baumarkt in der Blumen-/Gartenabteilung. Es kostet nach Größe zwischen 4.- und 16.- und bei TEDI 1.-. Solche Tätigkeiten nimmt man von den Tauben unbemerkt vor, wenn diese den Ort, von dem man sie vertrieben hat, gerade nicht aufsuchen; das ist die Zeit nach Sonnenuntergang. Dann ist es zwar noch hell, aber bei mir zumindest kam keine einzige zu der Zeit zurück. Wann sie dann aber kamen, das war der nächste Morgen. Da sie bei uns unter die Tische und Stühle auf dem Balkon laufen und dort fleißig Nester bauen, haben wir mit dem Netz aber etwas anderes gemacht: Das Netz haben wir locker um und auf die begehrten Möbel gelegt, einseitig befestigt (Plastikschlauchbinder) und auf der anderen Seite mit Schnur verbunden. Dann wartet man die Eingewöhnungszeit ab, bis das Netz nicht mehr von den Tauben beargwöhnt wird.
Hat sich wieder eine größere Zahl unserer kleinen Flugtippler am Ort versammelt, so kommen wir raus und ziehen mit der Schnur das Netz über das Ganze. Da können sie nicht mehr fliehen und wir können sie ganz vorsichtig drunter hervorholen. Ihre kleinen Herzen klopfen da ganz aufgeregt, wenn man sie in die BEHANDSCHUHTE Hand nimmt, aber sie beruhigen sich innerhalb von kürzester Zeit wieder, wenn sie die Wärme der Hand spüren, die ihnen garnichts tut. Dann packt man sie je in eine Plastiktüte IN DIE ZUVOR ETLICHE LÖCHER GESCHNITTEN wurden, damit sie atmen können und verschließt an der Tütenöffnung oben behutsam mit einem Tesa-Ring. Sie werden dann ganz ruhig und lassen sich schonend und vor allen, ohne Verschmutzungen hervorzurufen, weit außerhalb wieder aussetzen. Wir transportieren sie einfach im Kofferraum. Manche haben am Ende der Fahrt garkeine Angst mehr und tippeln dann – in Freiheit – lustig um uns herum, wohl um die Situation abzuschätzen. Was wesentlich ist: Bei ab 25 km Entfernung kommen sie offenbar nicht mehr an den vorigen Ort zurück (nicht so aber Brieftauben und bei am Ort geschlüpften Tauben). Wir haben sie fotografiert und man kann sie tatsächlich mit etwas Übung unterscheiden.
Resümee: Der Erfolg hat sich folgendermaßen eingestellt: Von den bis zu neun Tauben kamen nur noch zwei – und als wir deren Nest entfernt haben, monatelang garnichts mehr. Wichtig ist hierbei jedoch: Am Ort geschlüpfte Taubenkinder kehren immer wieder zurück! Am besten nimmt man die Eier weg. Dann verlieren auch die Alten ihr Interesse am Ort und bleiben weg. Andere Tauben können aber immer noch anfliegen.
Zur Hygiene: Die Tauben sind nicht giftig, aber von Flöhen und Wanzen und mehr besetzt; man darf sie NICHT mit bloßen Händen halten. Was aber so richtig gefährlich ist, das ist ihr Kot – egal ab Naßkot oder Trockenkot. Also beim Beseitigen der Exkremente Plastikhandschuhe UND Mundschutz tragen und NICHT mit dem harten Wasserstrahl abspritzen. Die Hauptgefahr ist die Ornithose, berichteten mir mehrere Tierschützer, die verletzte und kranke Tauben gepflegt haben und die Aspergillus species (ein Pilzfamilie, beinhaltend auch den betont gefährlichen Wohnraumschimmel Asp. niger).
Am Rande: Das Verfüttern von Reis führt nicht zur Explosion von Tauben oder anderen Vögeln. Ja, man glaubt es nicht, im Netz kursieren da etliche „Ratschläge“ von Taubenhassern und selbsternannten Sachverständigen (Reis zu verfüttern) – und von Tierfreunden (Reis nicht zu verfüttern), die ihre Schützlinge gefährdet sehen. Manche wollen sogar das (abergläubische) Werfen von Reis bei Hochzeiten verbieten. Beide Fraktionen behaupten, im Magen von Vögeln würde der Reis aufquellen und letztendlich zur Explosion(!) des Vogels führen, teils auch weil angebliche Gase dabei eben nicht abgehen könnten. Das ist Quatsch. Es verhält sich vielmehr so, daß in der Taubenzucht gerade Reis sehr bevorzugt gegeben wird. Das berichtete ein Taubenzüchter und wir denken, DER weiß das am besten. Und im Netz ist es sowieso unter Taubenzucht nachzulesen. ABER: Gerade dieser Taubenzüchter berichtete von der in Taubenzüchter­kreisen gut bekannten „Taubenzüchterlunge“. Diese entsteht, wenn der Taubenzüchter die Antigene einatmet, die die Taube selbst gebildet hat gegen ihre möglichen Krankheiten, führt jedoch kaum zum Tode des Befallenen (ist ja auch klar, wer würde dann noch Tauben züchten). Siehe auch Roche, Medizinisches Lexikon. Für unsere Zwecke ist das aber eine entscheidende Information. Das dürfte auch der Grund sein, warum manch Allergiker nicht mit Tauben in Kontakt kommen darf. Und so ist der Bogen zu Autoimmunerkrankungen und zu Krebs geschlagen, denn beide haben mit einem nicht intakten Immunsystem zu tun.
Von einem Prof. Dr. Wackernagel haben wir eine wissenschaftliche Abhandlung im Netz gefunden (den Link haben wir nicht mehr, aber unten ähnliches), in der er detailliert mit Fallstudien beschreibt, was etwas gegen Tauben bewirkt und was nicht – und zwar mit Erfolgsangaben in %. Das unglaublichste ist, daß eine massive Taubenbeseitigung (etwa durch Abschuß, Vergiften) schon mittelfristig genau im Gegenteil der Absicht resultiert: Die (verbleibenden) Tauben werden fruchtbarer UND es gibt einen verstärkten Zuzug von externer Taubenpopulation – im Endeffekt hat man damit keinste Lösung eines vorhandenen Taubenproblems erreicht.
Wackernagel: /anatomie.unibas.ch/IntegrativeBiology/haag/Feral-Pigeon-Strassentauben/taubenaktion-basel.html /anatomie.unibas.ch/IntegrativeBiology/haag/Feral-Pigeon-Strassentauben/taubenabwehrsysteme.html
Allgemeine Informationen: /forum.fluegelvieh.de/bueg.pdf /anatomie.unibas.ch/IntegrativeBiology/haag/Feral-Pigeon-Strassentauben/strassentaubenproblem-haag.html
Sehr informativ: /lizliberty.kilu.de/pages/texte/taube-flog-1920-km.php (Aussagen: Da die Stadt zubetoniert und verasphaltiert ist, so dass keine Taube an ihre Nahrung im Erdboden gelangen kann, ist sie auf das Futter angewiesen, das Menschen ihr geben. Auch die Parks bieten den Tauben keine Nahrungsgrundlage! (Prof. Nicolai). Von alleine verlässt eine Taube nie ihre Heimat. Eher verhungert sie, bevor sie ihren Geburtsort verlässt, wie Prof. Nicolai sagt.
Wackernagel: /anatomie.unibas.ch/IntegrativeBiology/haag/Feral-Pigeon-Strassentauben/taubenaktion-basel.html /anatomie.unibas.ch/IntegrativeBiology/haag/Feral-Pigeon-Strassentauben/taubenabwehrsysteme.html
Eine umfassende und zudem aus dem Thema resultierend allgemeinverständliche Dissertation ist die von Michael Müller/Hamburg: /elib.tiho-hannover.de/dissertations/muellerm_2002.pdf
Und so kann man mit Tauben auch umgehen: /duesseldorfer-stadttiere.de/Arbeitsgruppe-Wesel.html
Tauben und ihre Fruchtbarkeit: /elib.tiho-hannover.de/dissertations/saakb_ss05.pdf
Abhandlung über Tierseuchen: /www.falcons-world.com/download/tauben_parasiten.pdf
Es ist also grundfalsch, Tauben töten zu wollen und dann zu glauben, man sei sie dann los. Siehe Wackernagel über Basel.